Es bleibt weiterhin schwierig, den Durchgangs-Schwerlastverkehr aus der Stadt herauszuhalten. Schon 2008 nahmen wir von der Ökoliste Kontakt mit den zwei für die Aktualisierung der Navigationsprogramme zuständigen Firmen auf, damit diese besser auf das Durchfahrverbot an den Stadttoren hinweisen. Das wurde zwar umgesetzt, zeigte aber leider wenig Wirkung.
Dann drängten wir darauf, dass die Beschilderung zur Umfahrung von Tittmoning massiv verbessert wird (siehe Fotos). Auch das wurde umgesetzt – zeigt aber ebenfalls keine zufriedenstellende Wirkung, da weiterhin regelmäßig zu große LKW über den Stadtplatz fahren oder gleich ganz in den Stadttoren stecken bleiben (siehe Foto LKW im Tor).
Dass die Beschilderung nicht wirkt, liegt unserer Ansicht nach auch daran, dass es immer noch keine Tonnagebeschränkung der Tittmoninger Brücke auf 7,5 t gibt. Ohne diese kann der Transit-Schwerlastverkehr im Stadtbereich nicht vollkommen ausgesperrt werden.
Um den Durchgangs-Schwerlastverkehr endlich wirksam aus der Stadt herauszuhalten, fordern wir folgende Maßnahmen:
- ein intelligentes Verkehrsleitsystem (* Erklärung siehe unten) mit einer dynamischen Wegweisung an der B 20 beim Seewirt nördlich von Tittmoning sowie bei der Einmündung der TS 16 im Süden zur wirksameren Lenkung des Verkehrsflusses,
- eine Tonnagebeschränkung der Tittmoninger Brücke auf 7,5 t (ausgenommen landwirtschaftlicher Verkehr),
- eine Tonnagebeschränkung auf 7,5 t auf der „alten“ B 20 zwischen Kirchheim und Pietling zur Regulierung des Schwerlastverkehrs,
- zwei Links-Abbiegespuren auf der B 20 Höhe Kirchheim zur deutlichen Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Unsere Ziele für den Öffentlichen Nahverkehr:
- Ausbau des Radwegenetzes, insbesondere die Schließung der Radweglücke zwischen Kirchheim und Pietling
- Einführung einer eigenen Buslinie zwischen Stadt und Bahnhof:
Die Taktverdichtung der Bahn wird von den Bürgern sehr gut angenommen. Allerdings fehlt weiterhin eine vernünftige Anbindung des Bahnhofs an die Stadt.
Wir wollen, dass sich die Gemeinde für folgende regionale Verkehrsangelegenheiten stärker einsetzt:
- weiterer Ausbau des bewährten Ruf-Bus-Systems,
- bessere Busverbindungen in umliegende Städte wie Burgkirchen, Burghausen und Traunstein,
- Vereinheitlichung der Tarife für alle Bus-Unternehmen,
- das neu eingeführte „Chiemgauer Schüler- und Studententicket“ des Landkreises TS soll an Werktagen nicht erst ab 14 Uhr, sondern ganztags gelten.
Erklärung:
* Ein intelligentes Verkehrsleitsystem kann in Abhängigkeit der aktuellen Verkehrssituation durch sog. Wechselwegweiser den Verkehrsfluss je nach Bedarf steuern. Somit lässt sich gerade zu den Ferienzeiten der Urlauber-Durchgangsverkehr weiträumig steuern. Beispielsweise kann bei Staus in Tittmoning der Verkehr gezielt an diesen Tagen über die Umfahrung geleitet werden. Die Verkehrsführung kann sogar noch weiträumiger speziell für LKWs ab Burghausen und Freilassing gesteuert werden.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) zeigt hier interessante Beispiele für die sogenannten „Streckenbeeinflussungsanlagen“ bzw. „Verkehrsbeeinflussungsanlagen“:
https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrstechnik/Fachthemen/v5-verkehrsbeeinflussungsanlagen.html
„Verkehrsbeeinflussungsanlagen werden auf Bundesfernstraßen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung des Verkehrsflusses eingesetzt. Durch die Vermeidung von Staus tragen Verkehrsbeeinflussungsanlagen auch zur Verringerung der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr sowie von Zeit- und Energieverlusten bei.“